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USV-Lexikon

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Redundanzschalter (Redundanz Switch, Statischer Transferschalter, STS)

Diese Einrichtung soll die Verfügbarkeit der Energieversorgung steigern. Sie wird meist hinter einer USV Anlage eingesetzt und schaltet fast unterbrechungsfrei. Ganz unterbrechungsfrei darf dieser Transferschalter nicht schalten, weil zwei unterschiedliche Spannungen zusammengeschaltet werden. Beide müssen mit einer kleinen Schaltpause voneinander getrennt sein. Dieser Redundanzschalter schaltet die Versorgungsenergie von einer Stromquelle auf die andere um. Beispielsweise von einer USV Anlage auf die andere USV Anlage eines anderen Typs bzw. anderen Herstellers oder von einer USV Anlage auf eine andere Netzversorgung. Im EDV-Bereich werden hiermit ein drittes bzw. viertes Netzgerät in einem Rechner aus zwei USV Anlagen versorgt. Rechner mit hohem Verfügbarkeitsanspruch haben 3 bzw 4 Netzteile. Davon müssen jeweils zwei bzw. drei Netzteile ständig laufen, um den Rechner zu versorgen. Im Sinne einer ökonomischen Lösung ist der Einsatz eines Redundanzswitch im Vergleich zu mehreren USV Anlagen für die jeweiligen Netzgeräte optimal.


Relative Kurzschlussspannung (Ukx%)

Relativer Wert zur Bestimmung der Kurzschlussimpedanz eines Transformators. Er wird oft verkürzt als Kurzschlussspannung bezeichnet und im Kurzschlussversuch ermittelt, wobei primärseitig eine Spannung angelegt wird, die in der kurzgeschlossenen Sekundärwicklung einen Nennstrom Inenn zur Folge hat. Auf die Primärnennspannung bezogen, erhält man den Wert für die relative Kurzschlussspannung (in %), der für gängige Drehstromtransformatoren zwischen 3 und 6 % beträgt. Siehe auch Relative Kurzschlussspannung (Ukx %) eines Transformators.


Remote OFF, Remote Ausschalten

Fernschaltungsmöglichkeit, die es ermöglicht eine USV Anlage mittels potentialfreiem Kontakt AUS-zuschalten. Diese AUS-Schaltmöglichkeit wurde speziell für den Maschinen-, Anlagen- und Steuerungsbau entwickelt. Sie wird überwiegend über die USV-Managementsoftware durchgeführt. Ein Beispiel hiefür ist die kurze Unterbrechung der Energieversorgung, um weit entfernte Rechner neu zu starten. Man spart damit einen Serviceeinsatz. Da die Netzversorgung vorhanden ist, startet die USV Anlage nach der eingestellten Unterbrechungszeit von selbst.


Remote ON, Remote Einschalten

Fernschaltungsmöglichkeit, die es ermöglicht eine USV Anlage mittels potentialfreiem Kontakt EIN-zuschalten. Speziell für den Maschinen-, Anlage- und Steuerungsbau entwickelte USV Anlage, um diese bequem in die Automation einzubinden.


RoH Verordnung

Verordnung zur Reduzierung von giftigem Blei in der Elektronik. In einer USV befinden sich Blei-Batterien. Dies lässt sich nicht vermeiden. Per Überwachung der Batterien können die Austauschintervalle jedoch verschoben werden. Damit fällt insgesamt weniger Bleiabfall an.


RS232C (Recommended Standard 232C)

Industrienorm zur Definition der digitalen Datenkommunikation zwischen mehreren Systemen. Hauptmerkmale dieses Standards sind: synchrone und asynchrone Übertragung, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über Zweidraht-, Vierdrahtleitungen u.ä., Übertragung über Telefonleitungen und lokale Kurzverbindungen. Die Datenübertragung nach RS232C ist mit fast allen gängigen EDV-Systemen möglich. Jede USV Anlage hat einen RS232 Ausgang oder eine Einschubkarte mit RS232 Kommunikationsschnittstelle. Meist werden diese als Optokoppler ausgeführt. Werden Relaiskontakte gewünscht, kann diese Leistung mittels Kleinrelais verstärkt werden (besser eine Relaiskarte einsetzen). Anstelle RS232 nimmt die USV Kommunikation zu.


RS422A (Recommended Standard 422A)

In normalen Betriebsumgebungen sind Übertragungen nach dem RS232C-Standard ausreichend. Für Umgebungen mit hoher elektromagnetischer Strahlung und Datenkommunikation über große Distanzen definiert die Norm RS422A eine leistungsfähigere Übertragung mit Spannungsausgleich. Außerdem ermöglicht diese Übertragung auch Mehrpunktverbindungen mit bis zu 10 Teilnehmern (1 Sender, max. 10 Empfänger).


RS485 (Recommended Standard 485)

Diese Norm ist nahezu identisch mit RS422A, ermöglicht jedoch mehr Verbindungen, so daß bis zu 32 Sender mit ebenso vielen Empfängern kommunizieren können. Dieser Übertragungsstandard wurde speziell für lokale Netzwerke konzipiert.


Scheitelfaktor (Crestfaktor)

Verhältnis zwischen Spitzenwert und Effektivwert eines Stroms (Imax/Ieff). Siehe auch Crestfaktor.


Schutzart (IP)

Kurzbezeichnung für Schutzmaßnahmen, die an den Gehäusen elektrischer Betriebsmittel getroffen sind, um den Berührungsschutz sowie den Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Flüssigkeiten sicherzustellen. Die Schutzart wird gemäß IEC / EN 60529 mit den Buchstaben IP (International Protection) und drei Ziffern angegeben (z.B. IP 205). Jede der drei Ziffern steht für den Schutz gegen bestimmte Einwirkungen von außen, wobei die höhere Zahl jeweils für den höheren Schutz steht. Erste Ziffer (0 - 6): Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern, Zweite Ziffer (0 - 7): Schutz gegen das Eindringen von Flüssigkeiten. Dritte Ziffer (0, 1, 2, 3, 5, 7, 9): mechanische Festigkeit.


Selektivität

Als Selektivität wird die Abstufung Sicherungsmaßnamen bezeichnet. Je näher man zum Verbraucher kommt, umso präziser muss die Abschalteinrichtung an die Verbrauchsleistung angepasst sein. Diese Schalt-Selektivität zwischen zwei oder mehreren in Reihe geschalteten Schaltgeräten ist vorhanden, wenn bei einem Kurzschluss oder einem Überstrom nur die Sicherung, die abschalten soll auch tatsächlich abschaltet. Das bedeutet, das dem Gerät am nächsten liegende Schutzorgan soll schalten oder das dem Kurzschluss nächstgelegene Schutzorgan in der Versorgungsreihe soll schalten. Es ist nicht erwünscht, dass übergeordnete Schutzorgane abschalten. Die Selektivität ist ebenfalls an die Leitungsquerschnitte angepasst. Bei Strömen über 16 Ampére ist die Selektivität gewährleistet, wenn die Nennströme der Sicherungsorgane im Verhältnis 1:1,6 stehen.


Sequentielle Redundanz

Grundlage ist eine USV-Konfiguration mit einer oder mehreren USV Anlagen, die im Standby-Betrieb arbeiten (ECO-Mode = Gleichrichter und Wechselrichter laufen nur unbelastet mit) und daher nicht oder nur teilweise an der Lastversorgung beteiligt sind. Bei Ausfall eines aktiven Zweiges kann die Lastversorgung mit Hilfe eines elektronischen Umschalters unterbrechungsfrei an die Standby-Zweige übergeben werden.


Sicherheitsstromversorgung

Stromversorgung für Verbraucher, die nach geltenden Sicherheitsbestimmungen als empfindlich eingestuft werden. Die Stromversorgung darf nicht durch einen Netzausfall beeinträchtigt werden und ist in der Regel unabhängig von anderen Spannungsquellen.


Sleep-Modus

Abschaltung der USV Anlage im Batteriebetrieb, wenn verbraucherseitig keine Leistungs- entnahme erfolgt oder unter einen bestimmten Wert sinkt. Das gilt nur für bestimmte USV-Geräte.


SNMP

Das SNMP-Protokoll (Simple Network Management Protocol) steuert den Daten- austausch zwischen Rechnernetzen nach dem Ethernet-Standard. Die USV-Managementsoftwarepakete enthalten einen SNMP-Agent für den Anschluss an ein Ethernet-Netz.


Software (Managementsoftware, Netzwerksoftware, Shutdownsoftware)

USV-Software zum automatischen Shutdown von Anwendungen vor Ablauf der Batterie-Autonomiezeit. Mittels dieser Managementsoftware können die USV Anlagen aus der Ferne überwacht und gesteuert werden. Fehlermeldungen können ausgewählt, textlich und sprachlich verändert werden und an unterschiedliche Empfänger per Mail, SMS-Nachricht oder über das Netzwerk geleitet werden. Mittels dieser Software lassen sich auch Meldungen von Sensoren integrieren, Nachrichten erzeugen und ein von einem Stromausfall unabhängiger Shutdown einleiten, um die Daten zu sichern.


Spannungsschwellwerte für NRE-Umschaltung bei interner USV-Störung oder Überlast

Spannungsgrenzwerte (Min./Max.) für die automatische Umschaltung auf NRE bei interner USV-Störung oder Überlast. Diese Schwellwerte sind in der Firmware (USV-Steuerungssoftware) festgelegt.


Spikes

Englische Bezeichnung für Spannungsspitzen, auch Transienten genannt.


Standby-Redundanz

Grundlage ist eine USV-Konfiguration mit einer oder mehreren USV Anlagen, die im Standby-Betrieb arbeiten (ECO-Mode = Gleichrichter und Wechselrichter laufen nur unbelastet mit) und daher nicht oder nur teilweise an der Lastversorgung beteiligt sind. Bei Ausfall eines aktiven Zweiges kann die Lastversorgung mit Hilfe eines elektronischen Umschalters unterbrechungsfrei an die Standby-Zweige übergeben werden. Siehe auch Sequentielle Redundanz.


Statische Netzrückschalteinrichtung (NRE, statischer Bypass)

Teil der internen USV-Leistungselektronik (Betriebsmittel), das eine unterbrechungsfreie Lastübergabe von einer Stromversorgung (USV-Normalbetrieb, Wechselrichterbetrieb) auf eine andere ermöglicht (Bypass, Netz). Bei USV Anlagen gewährleistet die NRE die Umschaltung vom Normalnetz (Netz 1) auf das Reserve-Netz (Netz 2) bzw. umgekehrt. Die unterbrechungsfreie Umschaltung der Stromversorgung ist möglich, da der Schaltvorgang nicht mit Hilfe mechanischer Teile, sondern durch Thyristor-Schalter mit einem extrem schnellen Schaltverhalten ausgeführt wird.


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